Black Widows
ERSTER GRAZER AMERICAN FOOTBALL CLUB FÜR DAMEN
Die Gründung der Black Widows – des ersten Grazer Damen Football Clubs – ist vor allem dem Durchsetzungsvermögen und der Initiative Eva Schantls zu verdanken. Entschlossen, in dem vermeintlich klassischen Männersport American Football Fuß zu fassen, begann sie nach einem kurzen Zwischenspiel bei dem männlichen Pendant, den Graz Giants, ihre Freundinnen von der Gründung einer Damenmannschaft zu überzeugen. Eine gemeinsame Grillparty im Frühjahr 1997 wurde zur Geburtsstunde der Black Widows und schon bald nahmen sie das Training im Grazer Augarten auf. Die offizielle Gründung des Vereins fand dann am 8. Oktober 1998 statt und im Frühjahr 1999 wurde das lang ersehnte erste professionelle Match ausgetragen – ein Freundschaftsspiel gegen die Vienna Vikings Ladies. Obwohl diese schon viel länger bestanden, schlugen sich die Grazerinnen hervorragend und konnten trotz zweier Verletzungen bis zur Halbzeit die Führung halten. Letztlich mussten sie eine Niederlage einstecken, doch war ihr Enthusiasmus für den American Football umso größer.
Mit der Gründung einer Österreichischen Liga für Damen-Football fand nicht nur eine Professionalisierung des Sports statt, sondern dies legte auch den Grundstein für die Gründung weiterer Vereine innerhalb Österreichs. Die Black Widows empfanden den Anstieg der Zahl gegnerischer Teams überaus motivierend, schließlich gab es von nun an nicht mehr nur das eigene Training und gelegentliche Freundschaftsspiele, sondern regelmäßige und konkrete Spieltermine. Diese ermöglichten es den Black Widows, mit Unterstützung ihrer Coaches ihr Können und ihre Erfahrung auf dem Spielfeld stetig zu verbessern und gleich dreimal hintereinander den Ladies Bowl für sich zu entscheiden (2000, 2001, 2002). Daneben konnten auch einige Spiele gegen ausländische Verein organisiert werden.
Doch waren das Training und die Wettkämpfe längst nicht alles, was die Black Widows zu bewältigen hatten: Nebenbei galt es immer wieder, finanzielle Mittel für die Ausrüstung der Spielerinnen sowie zur Sicherung der Teilnahme an der Liga zu lukrieren, den Fanshop zu betreiben, für eine kontinuierliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu sorgen und ein Rahmenprogramm für ihre Heimspiele – inklusive männlichen Cheerleaders und Musik – auf die Beine zu stellen.
Nachdem die Gründungsmitglieder nach und nach ihre Ausbildung oder ihr Studium abschlossen und sich teilweise auch ihre Lebensmittelpunkte an andere Orte verlagerten, veränderte sich die Struktur der Mannschaft und sie fusionierte mit den Graz Giants. Nichtsdestotrotz erinnern die ehemaligen Gründerinnen sich auch heute noch gern an ihre Zeit bei den Black Widows und die gemeinsamen Erfahrungen zurück.
Erfolgreich ist man nur, wenn alle an einem Strang ziehen und man sich blind aufeinander verlassen kann.