Olga Neuwirth (geb. 1968)

Foto: Harald Hoffmann
KOMPONISTIN UND FEMINISTIN

Olga Neuwirth wurde 1968 in Graz geboren und wuchs im steirischen Schwanberg auf. 1986 ging sie nach San Francisco, um dort am Conservatory of Music und am Art College Malerei und Film zu studieren. Nach ihrer Rückkehr nach Österreich setzte sie ihre Studien an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst und am Elektroakustischen Institut fort. Erste internationale Aufmerksamkeit erregte sie 1991 bei den Wiener Festwochen mit der Aufführung von zwei auf Texten von Elfriede Jelinek basierenden Mini-Opern. 1998 wurde sie dann im Rahmen der Reihe „Next Generation“ dem Publikum der Salzburger Festspiele vorgestellt und 1999 fand ihr erstes abendfüllendes Musiktheater „Bählamms Fest“ seine Uraufführung bei den Wiener Festwochen. Trotz dieser und vieler darauf folgender Erfolge wurde Neuwirth im bis heute männlich dominierten Feld der Komposition als Frau immer wieder kritisch beäugt.

Neuwirths Kompositionen spiegeln ihre vielseitigen Interessen, etwa an Wissenschaft, Architektur, Literatur, Film und bildender Kunst wider und bewegen sich auch selbst zwischen den Künsten. Das Ensemble wird dabei oft von elektroakustischen Versatzstücken und Videoeinspielungen begleitet, die gemeinsam zu einem genreübergreifenden akustischen und visuellen Erlebnis werden. Doch komponiert sie nicht nur für die Oper, sondern arrangiert auch Klanginstallationen, Musik für Ausstellungen und das Theater sowie Filmmusiken. Die Nähe zur bildenden Kunst wurde spätestens mit ihrer Einladung zur documenta 12 im Jahr 2007 offensichtlich. Neuwirth selbst beschreibt ihr Schaffen als „Katastrophenmusik“, der ein grundlegender, aber durchaus konstruktiver Pessimismus zu Eigen ist.

Für ihre Arbeit wurde die Komponistin mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter der Erste-Bank-Kompositionspreis 1997, der Hindemith-Preis sowie der Förderpreis des Ernst von Siemens-Musikpreis 1999, die Aufnahme in die Berliner Akademie der Künste 2006 und der Ernst-Krenek-Preis der Stadt Wien im Jahr 2000. 2010 wurde sie mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet und war damit nicht nur die erste Frau, die diesen in der Sparte Musik erhielt, sondern auch die bis dahin jüngste Preisträgerin überhaupt.

 

Die Tradition ist so groß, es ist alles schon geschrieben worden, demnach dürfte ich ja überhaupt keine Note mehr setzen. Aber im Moment des Komponierens muss man größenwahnsinnige Anfälle haben.

2 Antworten zu “Olga Neuwirth (geb. 1968)”

  1. Daniela Kerschbaumer sagt:

    Test – Wo landet diese Mail? Bitte um Info an daniela.kerschbaumer@stadt.graz.at; Mitarbeiterin des Referats Frauen & Gleichstellung der Stadt Graz.

    • Christina Töpfer sagt:

      Liebe Daniela Kerschbaumer, vielen Dank für die Nachricht! Sie landet in der Rubrik „Kommentare“ der Website http://www.pionierinnengalerie-graz.at, muss dort aber von einer Admisnistratorin/einem Adminsitrator freigegeben werden, um als Kommentar öffentlich angezeigt zu werden, da wir recht viel Spam erhalten. Beste Grüße, Christina Töpfer